BDIU erwartet für 2013 wieder mehr Unternehmensinsolvenzen

Der Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen erwartet aufgrund der Eintrübung der wirtschaftlichen Konjunktur in diesem Jahr eine wachsende Zahl von Unternehmensinsolvenzen.
 
 Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Firmenzusammenbrüche schon zum dritten Mal in Folge kräftig auf nunmehr 28.304 (minus 6 Prozent gegenüber 2011). Einen Anstieg der Firmeninsolvenzen hatte es zuletzt 2009 gegeben (32.687 Fälle), als das Bruttoinlandsprodukt um rund 5 Prozent eingebrochen war. So spiegelt sich die gute Konjunktur der letzten Jahre in der Insolvenzentwicklung wider. Da die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen meist dem Bruttoinlandsprodukt mit einem Abstand von mehreren Monaten folgt, schmolzen die Unternehmensinsolvenzen durch den kräftigen Aufschwung seit 2009 wieder deutlich ab.
 
Nun droht aber ein Dämpfer. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat sich abgeschwächt – im Schlussquartal 2012 hatte es sogar ein spürbares Minus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gegeben. Nach Einschätzung des BDIU ist daher in diesem Jahr mit keinem weiteren Rückgang sondern mit einer wachsenden Zahl von Unternehmensinsolvenzen zu rechnen. Diese werde voraussichtlich auf etwa 29.000 Fälle steigen.
 
Auch Konsequenzen für die aktuell gute Zahlungsmoral zeichnen sich ab.
 
41 Prozent der Inkassounternehmen erwarten, dass bis Ende des kommenden Jahres Rechnungen wieder schlechter bezahlt werden.
 
 Deshalb gehört das Forderungsmanagement verstärkt auf die Tagesordnung in den Unternehmen um betriebsinterne Abläufe und Mahnprozesse zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Die Frühjahrsumfrage der Inkassounternehmen belegt Handlungsbedarf. 76 Prozent der Inkassodienstleister melden, dass bereits jetzt hohe Zahlungsausfälle bei eigenen Kunden der Grund sind, warum Unternehmen Rechnungen nicht wie vereinbart begleichen. Weitere Gründe: ein momentaner Liquiditätsengpass (72 Prozent), das Ausnutzen eines Lieferantenkredits (60 Prozent) und zu wenig Eigenkapital (53 Prozent).
 
Um hier gegenzusteuern, ist für viele Gläubiger die Zusammenarbeit im Forderungsmanagement mit professionellen und seriösen Inkassounternehmen unverzichtbar.
 
Quelle: BDIU