Mit großer Sorge sieht der BDIU das wachsende Problem der Jugendverschuldung. "Immer mehr junge Menschen nehmen Verbindlichkeiten auf, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wie sie sie wieder abtragen können“, berichtet Kremer. In der Herbstumfrage melden 39 Prozent der Inkassounternehmen, dass junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre) Rechnungen schlechter bezahlen als über 25-Jährige (besseres Zahlungsverhalten: 7 Prozent; Zahlungsverhalten vergleichbar: 54 Prozent).
Jugendliche haben demnach vor allem Schulden bei Telekommunikationsunternehmen (87 Prozent der Inkassounternehmen bestätigen das), Onlinehändlern (76 Prozent), Versandhändlern (66 Prozent) und Internet-Serviceanbietern (56 Prozent). Erwachsene dagegen stehen in der Regel bei Banken und Kreditinstituten in der Kreide (87 Prozent), bei Versandhändlern (68 Prozent) und Vermietern (60 Prozent).
Es fällt auf, dass junge Schuldner sich vor allem mit der Anschaffung von Konsumprodukten und der Inanspruchnahme von Telekommunikationsdienstleistungen finanziell überheben.
Die Gläubigervertreter sehen das mit Bedenken. "Konsumschulden sind dumme Schulden“, urteilt Kremer. "Sie dienen nur zur kurzfristigen Befriedigung eines Bedürfnisses, können aber die eigene wirtschaftliche Existenz nachhaltig gefährden. Wer so handelt, hat offensichtlich nicht genügend Kompetenz erlangt, um eigenverantwortlich wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen. Das ist eine fatale Entwicklung für die gesamte Gesellschaft.“
Kremer weiter: "Wir machen sehr häufig die Erfahrung, dass verschuldete Jugendliche aus einem Elternhaus kommen, das ihnen einen unverantwortlichen Umgang mit Geld vorgelebt hat – oft sind die Jugendlichen in sozial schwachen Verhältnissen groß geworden oder stammen aus bildungsfernen Schichten. Hier hat auch der Staat eine Verantwortung, und er muss dieser gerecht werden durch Aufklärung bereits in der Schule.“
Lernen, Wünsche und Bedürfnisse mit finanziellen Möglichkeiten auf einen Nenner zu bringen
Wie das funktionieren kann, zeigen einige Beispiele: In Hamburg bietet die dortige Handelskammer die "Junge Akademie“ an. Junge Menschen ab 15 Jahren können während der Schulzeit oder Berufsausbildung Wirtschaftswissen und eine ökonomische Allgemeinbildung erlangen. Im österreichischen Bundesland Vorarlberg können Schüler und junge Erwachsene einen Finanzführerschein erwerben, der sie befähigt, ihre Wünsche und Bedürfnisse mit ihren finanziellen Möglichkeiten auf einen Nenner zu bringen.
"Es reicht aber nicht aus, solche Projekte alleine auf freiwilliger Basis anzubieten“, kritisiert Kremer. "Wenn wir Überschuldung nachhaltig bekämpfen wollen, brauchen wir dringend ein verpflichtendes Schulfach Finanzkompetenz in ganz Deutschland.“ Kremer weiter: "Das ist unsere Forderung an die Politik. Wir als Vertreter der Gläubiger bieten dazu unsere Zusammenarbeit an.“
Quelle: BDIU
Jugendliche haben demnach vor allem Schulden bei Telekommunikationsunternehmen (87 Prozent der Inkassounternehmen bestätigen das), Onlinehändlern (76 Prozent), Versandhändlern (66 Prozent) und Internet-Serviceanbietern (56 Prozent). Erwachsene dagegen stehen in der Regel bei Banken und Kreditinstituten in der Kreide (87 Prozent), bei Versandhändlern (68 Prozent) und Vermietern (60 Prozent).
Es fällt auf, dass junge Schuldner sich vor allem mit der Anschaffung von Konsumprodukten und der Inanspruchnahme von Telekommunikationsdienstleistungen finanziell überheben.
Die Gläubigervertreter sehen das mit Bedenken. "Konsumschulden sind dumme Schulden“, urteilt Kremer. "Sie dienen nur zur kurzfristigen Befriedigung eines Bedürfnisses, können aber die eigene wirtschaftliche Existenz nachhaltig gefährden. Wer so handelt, hat offensichtlich nicht genügend Kompetenz erlangt, um eigenverantwortlich wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen. Das ist eine fatale Entwicklung für die gesamte Gesellschaft.“
Kremer weiter: "Wir machen sehr häufig die Erfahrung, dass verschuldete Jugendliche aus einem Elternhaus kommen, das ihnen einen unverantwortlichen Umgang mit Geld vorgelebt hat – oft sind die Jugendlichen in sozial schwachen Verhältnissen groß geworden oder stammen aus bildungsfernen Schichten. Hier hat auch der Staat eine Verantwortung, und er muss dieser gerecht werden durch Aufklärung bereits in der Schule.“
Lernen, Wünsche und Bedürfnisse mit finanziellen Möglichkeiten auf einen Nenner zu bringen
Wie das funktionieren kann, zeigen einige Beispiele: In Hamburg bietet die dortige Handelskammer die "Junge Akademie“ an. Junge Menschen ab 15 Jahren können während der Schulzeit oder Berufsausbildung Wirtschaftswissen und eine ökonomische Allgemeinbildung erlangen. Im österreichischen Bundesland Vorarlberg können Schüler und junge Erwachsene einen Finanzführerschein erwerben, der sie befähigt, ihre Wünsche und Bedürfnisse mit ihren finanziellen Möglichkeiten auf einen Nenner zu bringen.
"Es reicht aber nicht aus, solche Projekte alleine auf freiwilliger Basis anzubieten“, kritisiert Kremer. "Wenn wir Überschuldung nachhaltig bekämpfen wollen, brauchen wir dringend ein verpflichtendes Schulfach Finanzkompetenz in ganz Deutschland.“ Kremer weiter: "Das ist unsere Forderung an die Politik. Wir als Vertreter der Gläubiger bieten dazu unsere Zusammenarbeit an.“
Quelle: BDIU