Betrügerische Abzockversuche durch falsche Inkassofirmen

Der Inkassoverband erhält immer mehr Beschwerden wegen gefälschter Mahnschreiben. Die gefälschten Briefe sind von echten kaum noch zu unterscheiden.

Bei einem aktuellen Fall hatten Betrüger die sehr professionell wirkende Webseite einer Fake-Firma erstellt, auf der sie sogar behaupteten, die Firma sei seit 1979 Mitglied im BDIU und würde sich der strengen Kontrolle des Verbands unterwerfen. Der BDIU hat sofort Strafanzeige erstattet.

Zahlungen sollten auf ein Konto im Ausland erfolgen – erkennbar an den beiden ersten Buchstaben der IBAN-Kontonummer –, einige Empfänger der Schreiben haben diese Scheinforderungen tatsächlich auch bezahlt. Alleine bei diesem Fall sind mehrere Hunderttausend gefälschte Briefe verschickt worden. Es wurden Summen von bis zu 2.000 Euro verlangt. Vermutlich ist ein Schaden in Millionenhöhe entstanden.

Schon bei jedem vierten Mitgliedsunternehmen des Inkassoverbands haben sich Verbraucher wegen eines Falls von "Fake-Inkasso" gemeldet. Die Behörden müssen handeln. Das sei organisierte Kriminalität, die Verbraucher hierzulande betrifft – und den guten Ruf der Inkassowirtschaft schädigt.

Die Einhaltung regelbasierten Inkassos ist für den BDIU Verbandsmitglieder eine Verpflichtung und Selbstverständlichkeit. Dazu gehört auch, Forderungen für Verbraucher so transparent wie möglich darzulegen.