Junge Verbraucher - viele Konsumschulden und schlechte Zahlungsmoral

BDIU Trendumfrage:  Jugendliche Verbraucher zahlen schlechter als Erwachsene und befinden sich immer häufiger in der Schuldenfalle.
 

Die Trendumfrage des BDIU belegt den Handlungsbedarf. 54 Prozent der Inkassounternehmen melden, dass junge Verbraucher (bis 24 Jahre) eine schlechtere Zahlungsmoral haben als Erwachsene. Gründe für die schlechte Zahlungsmoral Jugendlicher sind demnach ein Elternhaus, das bereits einen schlechten Umgang mit Geld vorlebt (79 Prozent der BDIU-Unternehmen machen eine entsprechende Angabe), zu hohe Ausgaben für den Konsum (76 Prozent) sowie eine mangelnde Eigenverantwortung für die Folgen wirtschaftlichen Handelns (72 Prozent). Die Inkassounternehmen mahnen aber auch an, dass verschuldete Jugendliche zu wenige Kenntnisse über vertragliche Verpflichtungen (71 Prozent) und über wirtschaftliche Zusammenhänge allgemein haben (53 Prozent).
 
Unterschiedlich zwischen jugendlichen und erwachsenen Verbrauchern sind auch die Gläubiger, bei denen sie sich verschulden. Jugendliche Verbraucher stehen vor allem bei
Onlinehändlern (89 Prozent der Inkassounternehmen melden das), Telekommunikationsunternehmen (86 Prozent), Versandhändlern (68 Prozent) und Internet-Serviceanbietern (62 Prozent) in der Kreide.
 
Erwachsene haben insbesondere Zahlungsverpflichtungen gegenüber Banken und Kreditinstituten (wie 82 Prozent der befragten Inkassounternehmen melden), Versandhändlern (73 Prozent bestätigen das), Vermietern (64 Prozent) sowie Telekommunikationsunternehmen (57 Prozent).
 
Die Unterschiede zeigen, dass junge Verschuldete oft die kurzfristige Befriedigung von Konsumbedürfnissen gesucht haben, ohne sich dabei ausreichend Gedanken über die wirtschaftlichen Folgen ihres Handelns zu machen. Laut BDIU ist dies auch ein gesellschaftliches Problem. Information und gezielte Aufklärung können zur Vorbeugung beitragen. Unser Bildungssystem ist hier in der Verantwortung, und es muss nachhaltige Lösungen für dieses Problem liefern. Mit großem Interesse verfolgt und lobt der BDIU in dieser Hinsicht  die Bildungsinitiative „Verbraucherbildung – Konsumkompetenz“ von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU), die zum Ziel hat, Schüler zu verantwortungsvollem Verbraucherhandeln zu erziehen. „
 
Basis eigenverantwortlichen Verbraucherhandelns sei allerdings eine ausgeprägte Finanzkompetenz, ohne die niemand nachhaltige Entscheidungen in eigener Verantwortung treffen könne. Ein Schulfach Finanzkompetenz ist nach  Auffassung des Inkassoverbands dringend notwendig um ein Abrutschen junger Menschen in Ver- und Überschuldung wirkungsvoll zu verhindern.

Quelle: BDIU
 
 
 

 
 
Quelle: BDIU