Im ersten Halbjahr 2018 meldeten die deutschen Amtsgerichte 9 968 Firmeninsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,5 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Im Baugewerbe gab es im ersten Halbjahr 2018 mit 1 772 Fällen die meisten Firmeninsolvenzen. 1 739 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen). Im Gastgewerbe wurden 1 123 und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 1 037 Insolvenzanträge gemeldet.
Wirtschaftszweig | Verfahren |
---|---|
Anzahl | |
Insgesamt | 9 968 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 50 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 7 |
Verarbeitendes Gewerbe | 738 |
Energieversorgung | 30 |
Wasserversorgung; Abwasser und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 39 |
Baugewerbe | 1 772 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 1 739 |
Verkehr und Lagerei | 643 |
Gastgewerbe | 1 123 |
Information und Kommunikation | 360 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 227 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 274 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 1 037 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 940 |
Erziehung und Unterricht | 78 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 233 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 209 |
Sonstige Dienstleistungen | 469 |
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Firmeninsolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im ersten Halbjahr 2018 auf rund 13,1 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2017 hatten sie bei 9,4 Milliarden Euro gelegen.
Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Firmeninsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im ersten Halbjahr 2018 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im ersten Halbjahr 2017.
Zusätzlich zu den Firmeninsolvenzen meldeten 46 023 übrige Schuldner im ersten Halbjahr 2018 Insolvenz an (-4,2 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2017). Darunter waren 34 248 Insolvenzanträge von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie 9 568 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
INSOLVENZEN IN DEUTSCHLAND | ||||
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Insolvenzverfahren | Juni 2018 | 1. Halbjahr 2018 | ||
Anzahl | Veränderung gegenüber Juni 2017 in % | Anzahl | Veränderung gegenüber 1. Halbjahr 2017 in % | |
Insgesamt | 9 531 | - 1,7 | 55 991 | - 3,9 |
Unternehmen | 1 603 | - 6,0 | 9 968 | - 2,5 |
Übrige Schuldner | 7 928 | - 0,8 | 46 023 | - 4,2 |
davon | ||||
▪ Verbraucher | 6 023 | - 1,0 | 34 248 | |
▪ nat. Personen (Gesellschafter) | 38 | - 11,6 | 249 | |
▪ ehemals selbstständig Tätige | 1 573 | - 3,7 | 9 568 | |
▪ Nachlässe | 294 | + 28,4 | 1 958 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden