4,3 Prozent weniger Firmen­insolvenzen im 1. Quartal 2017

Im ersten Quartal 2017 meldeten die deutschen Amtsgerichte 5 177 Firmeninsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 4,3 % weniger als im ersten Quartal 2016.

Damit setzte sich der Trend abnehmender Firmeninsolvenzen im ersten Quartal 2017 fort. Zuletzt hatte es im ersten Quartal 2010 einen Anstieg der Firmeninsolvenzen gegeben (+ 6,7 % gegenüber dem ersten Quartal 2009). Seitdem war die Zahl der Firmeninsolvenzen stets niedriger als in den entsprechenden Vorjahresquartalen.

Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im ersten Quartal 2017 mit 940 Fällen die meisten Firmeninsolvenzen. 855 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Gastgewerbe wurden 551 und im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 547 Insolvenzanträge gemeldet.

WirtschaftszweigVerfahren
Anzahl
Insgesamt5 177
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei33
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden5
Verarbeitendes Gewerbe381
Energieversorgung17
Wasserversorgung; Abwasser, Abfallentsorgung; Beseitigung von Umweltverschmutzungen31
Baugewerbe855
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz940
Verkehr und Lagerei350
Gastgewerbe551
Information und Kommunikation155
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen133
Grundstücks- und Wohnungswesen172
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen547
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen516
Erziehung und Unterricht48
Gesundheits- und Sozialwesen120
Kunst, Unterhaltung und Erholung108
Sonstige Dienstleistungen215
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Firmeninsolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im ersten Quartal 2017 auf rund 5,1 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2016 hatten sie bei knapp 4,7 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Firmeninsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im ersten Quartal 2017 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im ersten Quartal 2016.

Zusätzlich zu den Firmeninsolvenzen meldeten 24.359 übrige Schuldner im ersten Quartal 2017 Insolvenz an (– 2,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal). Darunter waren 18.135 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 5.252 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.

INSOLVENZEN IN DEUTSCHLAND

Insolvenzverfahren

1. Quartal 2017März 2017
AnzahlVeränderung
gegenüber
1. Quartal 2016
in %
AnzahlVeränderung
gegenüber
März 2016
in %
Insgesamt29 536- 3,111 149+ 4,1
Unternehmen5 177-  4,31 933+ 2,3
Übrige Schuldner24 359- 2,99 216+ 4,4
davon
▪ Verbraucher18 135- 5,76 821
▪  nat. Personen (Gesellschafter)120- 23,652
▪  ehemals selbstständig Tätige5 252+ 6,02 040
▪  Nachlässe852+ 15,0303

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden