Im August 2017 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1.712 Firmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 4,3 % weniger als im August 2016.
Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im August 2017 mit 331 Fällen die meisten Firmensinsolvenzen. 265 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 219 Insolvenzanträge gemeldet.
Wirtschaftszweig | Verfahren |
---|---|
Anzahl | |
Insgesamt | 1 712 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 7 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | - |
Verarbeitendes Gewerbe | 139 |
Energieversorgung | 5 |
Wasserversorgung; Abwasser, Abfallentsorgung; Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 5 |
Baugewerbe | 265 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 331 |
Verkehr und Lagerei | 115 |
Gastgewerbe | 183 |
Information und Kommunikation | 52 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 39 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 53 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 219 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 141 |
Erziehung und Unterricht | 17 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 32 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 44 |
Sonstige Dienstleistungen | 65 |
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Firmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für August 2017 auf rund 4,5 Milliarden Euro. Im August 2016 hatten sie bei 1,7 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Firmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im August 2017 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registriert hatten als im August 2016.
Zusätzlich zu den Firmensinsolvenzen meldeten 8.240 übrige Schuldner im August 2017 Insolvenz an (– 3,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 6.253 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1.660 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Auf Basis der bisherigen Entwicklung rechnet das Statistische Bundesamt für das gesamte Jahr 2017 mit rund 20.400 Firmensinsolvenzen (2016: 21.518). Das wäre die niedrigste Zahl an Firmensinsolvenzen seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Weiterhin werden rund 72.600 Verbraucherinsolvenzen (2016: 77.238) für das Jahr 2017 erwartet. Die Gesamtzahl der Insolvenzen für das Jahr 2017 wird voraussichtlich bei rund 117.000 Insolvenzfällen liegen (2016: 122.514).
INSOLVENZEN IN DEUTSCHLAND | ||||
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Insolvenzverfahren | August 2017 | Januar bis August 2017 | ||
Anzahl | Veränderung gegenüber August 2016 in % | Anzahl | Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in % | |
Insgesamt | 9 952 | - 3,9 | 77 815 | - 5,9 |
Unternehmen | 1 712 | - 4,3 | 13 543 | - 7,1 |
Übrige Schuldner | 8 240 | - 3,8 | 64 272 | - 5,6 |
davon | ||||
▪ Verbraucher | 6 253 | - 3,5 | 48 357 | |
▪ nat. Personen (Gesellschafter) | 50 | - 5,7 | 333 | |
▪ ehemals selbstständig Tätige | 1 660 | - 6,6 | 13 459 | 0,0 |
▪ Nachlässe | 277 | + 7,4 | 2 087 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden