Im Jahr 2013 meldeten die deutschen Amtsgerichte 25.995 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 8,1 % beziehungsweise 2.302 Fälle weniger als im Jahr 2012. Damit lag die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zum vierten Mal in Folge niedriger als im jeweiligen Vorjahr.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen war im Jahr 2013 mit 91.200 Fällen um 6,6 % niedriger als im Jahr 2012. Damit wurden zum dritten Mal in Folge weniger Verbraucherinsolvenzen registriert als im entsprechenden Vorjahr.
Die Insolvenzen von Personen, die früher einer selbstständigen Tätigkeit nachgegangen sind, lagen mit 20.137 Fällen um 0,7 % unter dem Vorjahresniveau. Bei den ehemals selbstständig Tätigen dürfte in vielen Fällen eine Insolvenz ihres Unternehmens vorausgegangen sein.
Im Dezember 2013 wurden 1.800 Insolvenzen von Unternehmen (– 4,2 % gegenüber Dezember 2012) und 6.507 Insolvenzen von Verbrauchern (+ 4,3 %) beantragt. Insgesamt registrierten die Gerichte 10.028 Insolvenzen, das waren 3,0 % mehr als im Dezember 2012.
Der Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen) war mit 318 Fällen am häufigsten von Unternehmensinsolvenzen betroffen. 273 Insolvenzanträge wurden von Unternehmen im Baugewerbe gestellt. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen gab es 215 Insolvenzanträge.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
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Anzahl | |
Insgesamt | 2 049 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 11 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 1 |
Verarbeitendes Gewerbe | 175 |
Energieversorgung | 10 |
Wasserversorgung; Abwasser und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 6 |
Baugewerbe | 273 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 318 |
Verkehr und Lagerei | 133 |
Gastgewerbe | 165 |
Information und Kommunikation | 58 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 61 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 59 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 215 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 152 |
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung | - |
Erziehung und Unterricht | 19 |
Gesundheits-und Sozialwesen | 41 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 40 |
Sonstige Dienstleistungen | 63 |
Die Gesamtzahl aller Insolvenzen einschließlich der 2.913 Nachlass- beziehungsweise Gesamtgutinsolvenzen und der 1.087 Insolvenzen von natürlichen Personen, die als Gesellschafter größerer Unternehmen von einer Insolvenz betroffen waren, belief sich im Jahr 2013 auf 141.332 Fälle (– 6,0 % gegenüber 2012).
Die Gerichte bezifferten die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger im Jahr 2013 auf rund 37,8 Milliarden Euro. Im Jahr 2012 hatten sie bei 51,7 Milliarden Euro gelegen.
BEANTRAGTE INSOLVENZVERFAHREN IN DEUTSCHLAND | ||||
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Gegenstand der Nachweisung | Dezember 2013 | Veränderung gegenüber Dezember 2012 in % | Jahr 2013 | Veränderung gegenüber Jahr 2012 in % |
Insgesamt | 10 028 | + 3,0 | 141 332 | - 6,0 |
Unternehmen | 1 800 | - 4,2 | 25 995 | - 8,1 |
Übrige Schuldner | 8 228 | + 4,7 | 115 337 | - 6,2 |
davon | ||||
▪ Verbraucher | 6 507 | + 4,3 | 91 200 | |
▪ nat. Personen (Gesellschafter) | 64 | - 31,9 | 1 087 | |
▪ ehemals selbstständig Tätige | 1 448 | - 7,1 | 20 137 | |
▪ Nachlässe | 209 | + 18,1 | 2 913 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden