Das Lastschriftverfahren steht beim Online-Shopping vor dem Aus

Das bislang beim Online-Shopping weit verbreitete Zahlungsmethode durch Lastschriftverfahren steht vor dem Aus. Wird der europäische Zahlungsraum (SEPA) umgesetzt, wird künftig eine schriftliche Einwilligung des Kunden für eine Abbuchung erforderlich sein. Der Branchenverband Bitkom will dies verhindern.
 
Zusammen mit neun weiteren Wirtschaftsverbänden setzt sich der BITKOM  in einer gemeinsamen Stellungnahme dafür ein, die Internet-Lastschrift vorerst in ihrer bisherigen Form zu erhalten. Zunächst sollte die Frist für die Einführung eines neuen Verfahrens um zwei Jahre auf Februar 2016 verschoben werden. Die Kreditwirtschaft wird zwischenzeitlich aufgefordert, technisch sichere Lastschriften unter SEPA-Bedingungen zu ermöglichen.

Online-Shopping: Fast die Hälfte der Kunden nutzt Lastschriftverfahren
 
Einer aktuellen repräsentativen BITKOM-Umfrage zufolge nutzen 46 Prozent aller Online-Einkäufer das Lastschriftverfahren bei Bestellungen im Internet. Damit nimmt das Lastschriftverfahren dritten Rang der meistgenutzten Zahlungsmethoden hinter der Rechnung mit 58 Prozent und Online-Bezahldiensten  wie Paypal mit 52 Prozent ein.
 
Mit der Single Euro Payments Area (SEPA) soll der Zahlungsverkehr innerhalb der Euro-Zone vereinheitlicht werden. Dazu soll auch ein neues Lastschriftverfahren eingeführt werden. Neben einer schriftlichen Einwilligung für den Bankeinzug können die Kreditinstitute laut SEPA-Verordnung auf freiwilliger Basis eine elektronische Einverständniserklärung akzeptieren. Da die Kreditwirtschaft dies bislang ablehnt, droht dem Lastschriftverfahren als beliebte Zahlungsmethode das Aus. Der Branchenverband fordert die Banken dazu auf, neue innovative Identifikationsverfahren, wie sie beim E-Postbrief oder dem neuen Personalausweis eingesetzt werden, auch bei der Umsetzung der Internet-Lastschrift auf den Weg bringen.
 
Der BITKOM hat zusammen mit weiteren Verbänden eine gemeinsame Stellungnahme zum SEP A-Begleitgesetz veröffentlicht. Die Verbände der Lastschrifteinreicher sehen Nachholbedarf in der Ausgestaltung künftiger Lastschriftverfahren. Die bisherigen Rahmenbedingungen, gesetzt sowohl durch den Gesetzgeber als auch durch die Kreditwirtschaft berücksichtigen die Interessen der Lastschriftnutzer nicht in ausreichendem Maße. Vor allem die faktische Anforderung eines papierhaften Mandats zum Lastschrifteinzug wendet sich gegen die Anforderungen im E-Commerce.

    Quelle: BITCOM