Euler Hermes rechnet mit deutlichem Anstieg der Firmenpleiten

Dieses Jahr wird Zahl der Unternehmensinsolvenzen um mehr als 15 Prozent gegenüber 2008 steigen.
 
Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet noch für 2009 mit einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen auf 33.800 Firmen. Die Zahl der Firmenpleiten wird nach Euler Hermes auch 2010 weiter steigen: In seiner jüngsten Schätzung geht der Kreditversicherer von einem Plus von 9,2 Prozent auf dann 36.900 Firmeninsolvenzen aus.
 
Forderungsausfälle bereiten Sorgen
Noch schlimmer sehe es bei den Forderungsausfällen aus: Bei der Summe der gerichtlich angemeldeten Forderungen gegen Unternehmen rechnet der Kreditversicherer für dieses Jahr mit einem Zuwachs von 162 Prozent auf 58 Milliarden Euro.
 
Damit liege das Niveau über dem bisherigen Rekordwert von 2002, als sich das Volumen der Forderungsausfälle auf insgesamt 51,8 Milliarden Euro belaufen habe. Der Grund für diese Entwicklung: die vielen Großinsolvenzen wie Karstadt.
 
Die Forderungsausfälle würden 2010 voraussichtlich 45 Milliarden Euro betragen. Das sei zwar ein Rückgang von 22,4 Prozent gegenüber 2009, aber immer noch rund das Doppelte von 2008.
 
Industrie am stärksten betroffen
Die Pleitewelle treffe die Industrie am härtesten: Die Zahl der Insolvenzen werde hier 2009 auf Jahressicht um 49,9 Prozent und im Jahr 2010 um 24,2 Prozent steigen. 2008 sei sie dagegen um vier Prozent gefallen.
 
Der Automobilbau habe mit einem Anstieg der Firmenpleiten von 339 Prozent zu kämpfen. Für Eisen und Stahl sei eine Steigerung von 146 Prozent zu erwarten und für den Maschinenbau 109 Prozent.
 
Weniger kräftige Insolvenzzuwächse prognostiziere Euler Hermes für die Elektrotechnik mit 42 Prozent sowie für die EDV und Elektronik mit 37 Prozent.
 
Auf den weiteren Plätzen: Handel und Dienstleistungen mit Steigerungen von 15,9 und 15,4 Prozent in diesem sowie jeweils knapp neun Prozent im nächsten Jahr.
 
Allerdings entfalle mit rund 25.000 Pleiten 2009 und 27.000 im Jahr 2010 der größte Teil aller Firmeninsolvenzen auf diese beiden Branchen.
 
Quelle: Euler Hermes