Verbraucherinsolvenzen jetzt sechsstellig Forderungen jetzt besser absichern

Die Verbraucherinsolvenzen sind auf einen neuen Rekordstand geklettert. Laut Statistischem Bundesamt von Donnerstag gingen zwischen Januar und November vergangenen Jahres 100.071 Verbraucher in Insolvenz

– 8,2 Prozent mehr als im Vorjahr und gleichzeitig so viele wie nie zuvor.

"Dies ist nach wie vor eine Folge der massiven Wirtschaftskrise des Jahres 2009", erläutert Wolfgang Spitz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU). Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit seien für viele der Tropfen gewesen, der das Schuldenfass erst jetzt zum Überlaufen gebracht habe. Spitz befürchtet: "Trotz Wirtschaftsaufschwung wird uns die Überschuldung der privaten Haushalte noch lange beschäftigen." Über drei Millionen Haushalte gelten in Deutschland als überschuldet – theoretisch könnten alle von ihnen eine Verbraucherinsolvenz anmelden.

Insbesondere für die Gläubiger ist diese Entwicklung dramatisch. Die meisten Verbraucherinsolvenzen sind sogenannte "Nullpläne". Das heißt: Der Gläubiger sieht von seinen berechtigten Forderungen keinen Cent wieder. Als dringende Maßnahmen empfiehlt der BDIU zwei Dinge: Zum einen sollten Gläubiger, insbesondere Unternehmen und die öffentliche Hand, ihr Forderungsmanagement professionalisieren. Denn Forderungsausfälle gefährdeten wirtschaftliche Existenzen, führten zum Jobverlust und brächten mehr Insolvenzen. Zum anderen müsse der Trend zur Überschuldung bekämpft werden. "Wir brauchen mehr Finanzaufklärung, und damit sollte schon in jungen Jahren begonnen werden", so Spitz. "Seit 2004 ist bei jungen Menschen unter 20 Jahren die Zahl der Überschuldungen bundesweit um rund 270 Prozent angestiegen. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, ein eigenes Schulfach zu den Themen Schuldenvermeiden und dem richtigen Umgang mit Geld einzurichten. Dies könnte den Trend zur Überschuldung auf lange Sicht stoppen."

Quelle: BDIU Pressemitteilung