Der Schufa Score Simulator ermittelt die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern

Die Schufa-Bewertung ist für Verbraucher wichtig. Mit einer guten Bonität (Kreditwürdigkeit) können sie etwa Darlehen zu günstigeren Konditionen bekommen.

Verbraucher- und Datenschützer haben seit langem das Scoring und die Datensammlungen durch die Schufa bemängelt. Ein Simulator auf der Website der Wirtschaftsauskunftei soll hierauf nun Antworten über die Verfahrensweise geben. Dadurch soll das Scoring-Prinzip der Schufa erstmals nachvollziehbar sein. Die Schufa möchte, dass Verbraucherinnen und Verbraucher verstehen was hier geschieht.

Der kostenlose Simulator berechnet zwar keinen tatsächlichen Score, soll diesem jedoch sehr nahe kommen. Abgefragt werden in dem Simulator sieben verschiedene Merkmale, die die Kreditwürdigkeit beeinflussen. Es können somit insgesamt mehr als 1800 verschiedene Kombinationen der Merkmale erfolgen.

Schufa Score Simulator: Sieben Merkmale beeinflussen die Kreditwürdigkeit:

  • Girokonto: Je länger Sie schon Ihr Girokonto haben, desto länger haben Sie nach der Schufa bewiesen, dass Sie finanziellen Verpflichtungen nachkommen können.
  • Kreditkarten: Kreditkarten wertet die Schufa als einen Vertrauensbeweis der Bank. Doch bei mehr als zwei Kreditkarten gibt es auch mehr Zahlungsausfälle.
  • Ratenkredite: Viele Ratenkredite verschlechtern den Score.
  • Immobilienkredite: Immobilienkredite wirken dagegen positiv auf den Schufa-Score. Denn schließlich durchleuchten Banken Kunden ganz genau, bevor sie diese Art Kredit rausgeben.
  • Online-Käufe: Wer viel auf Rechnung im Internet kauft, hat mehr Zahlungsausfälle, meint die Schufa.
  • Umzüge: Wer lange an derselben Adresse wohnt, stärkt den Schufa-Score.
  • Zahlungsausfälle: Wer seine Rechnungen nicht zahlt, kassiert negative Schufa-Einträge.

Am Schluss sehen Sie nochmal eine Kurzzusammenfassung Ihrer Antworten und eine Score-Einschätzung von "Ungenügend" bis "Hervorragend". Der Simulator ist ein vereinfachtes Modell des Schufa-Basis-Scores, der mehr Merkmale umfasst und über die tatsächliche Bonität von Verbrauchern Auskunft gibt.

Nach eigenen Angaben nutzt die Schufa keine Informationen unter anderem zum Einkommen, Vermögen, Alter und Geschlecht sowie grundsätzlich auch nicht zur Wohngegend. Geo-Scoring der Adressdaten würden ausschließlich verwendet, wenn ein Onlinehändler im Einzelfall eine Anfrage zu einem Kunden stellt, über den sonst keine Schufa-Daten vorliegen. Nach Schufa Angabe betrifft dies lediglich nur etwa 0,3 Prozent der Fälle.

Der Schufa zufolge gehen täglich im Schnitt mehr als 300.000 Bonitätsanfragen zur Auskunft ein. Die Daten über Kredite, Verträge und die Zahlungsmoral von Menschen erhält die Schufa von Vertragspartnern wie Banken, Online-Händlern oder Leasing-Anbietern. Informationen bezieht sie zudem aus öffentlichen Registern wie Schuldnerverzeichnissen.

Weitere Informationen werden von Inkassounternehmen übermittelt, die der Schufa vertraglich angeschlossen sind. Dabei handelt es sich unter anderem um Zahlungsausfälle oder offene, ausreichend angemahnte und unbestrittene Forderungen. Aus all dem errechnet die Schufa den Score.

Neben dem Score berücksichtigen Unternehmen bei ihrer Entscheidung über einen Kredit, einen Handyvertrag oder der Lieferung auf Rechnung in der Regel dann zusätzlich eigene Daten und gesonderter Einschätzung.