Weltweit steigende Firmeninsolvenzen

Die Finanz- und Wirtschaftskrise bringt Firmen rund um den Globus in Not. Nahezu simultan nehmen die Insolvenzen überall zu.
 
Die Zahl der Firmeninsolvenzen steigt als Folge der Krise auf den internationalen Finanzmärkten und der fundamentalen Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld weltweit drastisch an. In ihrer aktuellen Insolvenzprognose sagen die Experten der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG voraus, dass der von ihnen berechnete "Globale Insolvenzindex" in diesem Jahr um 25,1 Prozent und 2009 um weitere 25,4 Prozent steigen wird. "Die Rezession hat die Wirtschaft rund um den Globus im Griff", sagt Gerd-Uwe Baden, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Kreditversicherers. Das Risiko von Forderungsausfällen erhöht sich damit auch für deutsche Firmen erheblich.
 
In den USA hat sich der Trend bereits im vergangenen Jahr mit einem Anstieg der Firmeninsolvenzen um 44 Prozent abrupt gedreht. Für 2008 prognostizieren die Experten von Euler Hermes noch einmal einen massiven Anstieg um knapp 45 Prozent und im nächsten Jahr sogar um 50 Prozent auf dann fast 62.000 Firmenpleiten. Besonders hart betroffen sind bislang solche Branchen, die direkt mit dem Immobilienmarkt oder der Immobilienfinanzierung zu tun haben.
 
In Japan wird die negative Entwicklung mit Zuwächsen von 12,0 Prozent in diesem und 7,9 Prozent im nächsten Jahr etwas schwächer verlaufen.
 
Signifikanter Anstieg in Europa
 
Auch in Europa ist eine rapide Verschlechterung des Insolvenztrends unübersehbar. In Westeuropa wird es in diesem Jahr insgesamt rund 169.000 Insolvenzen geben (plus 13,5 Prozent). Im nächsten Jahr werden sogar etwas mehr als 197.000 (plus 16,7 Prozent) erwartet.
 
Dabei ist die Entwicklung in den wichtigsten Partnerstaaten Deutschlands unterschiedlich. Die meisten Firmeninsolvenzen verzeichnet traditionell Frankreich, die Zahl steigt indiesem und im nächsten Jahr voraussichtlich um jeweils 12 Prozent auf dann rund 62.700 Fälle. Erheblich stärker wird der Zuwachs in Großbritannien sein mit einem Plus von 24,7 Prozent in diesem und 34,2 Prozent im nächsten Jahr, auf dann 38.200 Unternehmenspleiten. In Italien sind Steigerungsraten von 10,0 Prozent in 2008 und 12,1 Prozent in 2009 zu verzeichnen. Für die Niederlande rechnen die Experten von Euler Hermes nach einem 10-prozentigen Zuwachs in diesem Jahr für 2009 mit einem sprunghaften Anstieg um 38,3 Prozent.
 
Einige osteuropäische Länder sind ebenfalls mit einer kritischen Entwicklung konfrontiert: So wird die Zahl der Firmenpleiten in Ungarn im nächsten Jahr um 20 Prozent auf rund 14.000 wachsen und in Tschechien um 15 Prozent auf gut 1.500.
 
 Quelle: Pressemitteilung Euler Hermes